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HIGH HOPES 🩺 | REZENSION

High Hopes wird als Grey's Anatomy in Buchform bezeichnet. Dementsprechend musste ich als riesiger Grey's Anatomy Fan sofort zum Buch greifen. Ob mich High Hopes überzeugen konnte, erfährst du in meiner folgenden Rezension. ☁️ Viel Spaß beim Lesen!


 

Informationen zu meiner Ausgabe


Buchtitel: High Hopes

Autorin: Ava Reed

Erscheinungsdatum: 17.03.2022

Originalsprache: Deutsch

Seitenanzahl: 400 Seiten

Serie: Whitestone Hospital - Reihe

Band: 1. Band der Reihe

Verlag: LYX Verlag

Genre: New Adult Romance

 

Worum geht es in dem Buch?


Wir sind nur Menschen, die ihr Bestes geben. Und das Beste reicht manchmal eben nicht ...

Laura Collins hat es geschafft! Ihr größter Wunsch geht in Erfüllung, als sie eine Stelle an einer der angesehensten Kliniken des Landes ergattert. Am Whitestone Hospital in Phoenix ist Laura eine der neuen Assistenzärzte und -ärztinnen und erkennt schnell, dass sie für ihren Traumjob an ihre Grenzen gehen und alles geben muss. Die langen Arbeitszeiten, der Schlafmangel, die schweren Entscheidungen und bewegenden Schicksale verlangen ihr viel ab. Und als wäre das nicht Herausforderung genug, ist da noch Dr. Nash Brooks, der junge Stationsarzt der Herzchirurgie. Nash ist kompetent, attraktiv, ihr Betreuer - und damit absolut verboten!

 

Disclaimer: In meiner Rezension könnte der ein oder andere Spoiler auftauchen. Wenn du das Buch noch nicht gelesen hast, aber das noch vor hast, würde ich dir empfehlen hier zu stoppen, um mögliche Spoiler zu vermeiden.


Es ist schon eine Ewigkeit her, seitdem ich eine Rezension geschrieben habe. Meine Schreibkünste sind also ein wenig eingerostet, also habt Erbarmen mit mir. Spoiler Alert: die Rezension wird nicht sonderlich positiv ausfallen. Aber fangen wir erst mal mit den positiven Aspekten an.


Das Krankenhaus - Setting hat mir wirklich echt gut gefallen. Vor allem die medizinischen Behandlungen und Szenen mit den Patient:innen haben mir sehr gut gefallen. Ich kenne mich im medizinischen Bereich nicht sonderlich gut aus, also kann ich nicht beurteilen, wie logisch diese Szenen sind. Dennoch machten sie auf mich einen gut recherchierten Eindruck. Am Ende vom Buch befindet sich auch ein Glossar mit Erläuterungen der medizinischen Begriffe, was ich wirklich toll finde! Zudem ist Ava Reeds Schreibstil auch schön zu lesen. Er ist zwar nicht hervorragend oder super poetisch, aber dafür ist er sehr einfach gehalten und vollkommend ausreichend. Der Einstieg in das Buch hat mir, trotz dem "Mein Ex hat mich betrogen und nach Vergebung gebeten" - Klischee, gut gefallen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt die Hoffnung, dass mir das Buch dennoch gut gefallen könnte.


Jetzt komme ich allerdings zu den negativen Aspekten und das sind einige. Also schnapp dir eine Tasse Tee, hol dir ein paar Snacks um mach es dir gemütlich.


Ich fange mit den Charakteren an. Nach dem Beenden des Buches kenne ich die ganzen Charaktere immer noch nicht. Wo bleibt die Backstory? Wo bleiben interessante Charaktereigenschaften, Ecken und Kanten, die einen Charakter erst so greifbar und einzigartig machen? All das gab es nicht. Ich hab selten ein Buch mit so oberflächlichen Charakteren gelesen. Sie waren da, hatten einen Namen und vielleicht eine Charaktereigenschaft, die sich dann durch das ganze Buch zog. Da gab es keine Entwicklung oder persönlichen Bezug. Sie sind wie ein weißes Papier, das im Laufe der zeit beschriftet werden sollte, aber nicht getan wird.


Bestes Beispiel ist Ian. Ian ist ein Nebencharakter, der einfach nur existiert, um den Leser/ die Leserin aufzuregen. Das Einzige was ihn ausmachte war, dass er absolut dreist, unreif und ein Sexist ist. Man hat nichts weiteres über ihn kennengelernt. Außer dass er seine Kolleginnen auf der Arbeit sexuell belästigt. Außerdem ist es ziemlich beängstigend, wenn der Kollege jederzeit weiß, wo ich mich den Abend vorher aufgehalten habe, aber statt dass man ihn mal zurechtweist, wird sein Verhalten als völlig normal angesehen und nicht weiter besprochen. Weil er ist ja gut aussehenden, hat ein angeknackstes Ego und das macht ihn aus, dann ist das ja total normal. Ist ja kein Ding, wenn mich jemand stalkt oder sexuell belästigt. Pretty Privilege und so.


Die Protagonistin Laura fängt als Assistenzärztin an. Nach so einem langen Medizinstudium erwarte ich aufgrund des Alters der Protagonistin eigentlich eine gewisse Reife, jedoch verhält sie sich wie eine Teenagerin. Vor allem durch Lauras dringenden Zwang, ständig ihre Klappe aufreißen zu müssen, war sie ab einen bestimmten Punkt nur noch nervig. Natürlich ist es wichtig, gewisse Dinge anzusprechen, aber die Art und Weise, wie sie es macht war einfach zu viel des Guten, vor allem wenn Kleinigkeiten überdramatisiert werden und dann ernste Probleme, wie sexuelle Belästigung, einfach abgewunken werden, als wären sie völlig normal.


Auch der männliche Protagonist Nash lässt zu wünschen übrig. Er ist halt der heiße Herz - Thorax - Chirurg, hat einen Kater und ist unantastbar, weil er ja der Vorgesetzte von Laura ist. Ich wurde überhaupt nicht warm mit ihm. Und mehr erfährt man auch nicht von ihm, deswegen finde ich es auch schwachsinnig, dass einige Kapitel aus seiner Sicht geschrieben wurden. Die haben nun auch nicht viel Input gegeben und wenn dann hat er nur über seinen Kollegen Ian hergezogen oder säuselte davon, wie toll Laura doch ist und er sich aber von ihr fern halten muss.


Die Beziehung zwischen Laura und Nash will ich gar nicht als Beziehung bezeichnen. Die zwei haben sich gesehen, fanden sich sofort anziehend (was total okay ist, ich sehe schließlich auch Menschen auf der Straße und finde sie attraktiv oder anziehend und da bin ich auch nicht die einzige Person), aber paar Seiten später wird schon von Liebe gesprochen. Die kennen sich nicht mal ansatzweise und sprechen schon von Liebe? Das war mir einfach zu sehr Insta Love ohne Tiefgang und jegliche Gefühle. Ich konnte keine Chemie fühlen, denn es gab keine. Die Gefühle der Figuren füreinander kam für mich aus heiterem Himmel. Die Beziehung war viel zu gewollt und aufgezwungen und absolut nicht authentisch. Es gab keine Entwicklung, sondern nur eine Beziehung, die vor sich dahinplätschert. Allgemein haben sich Erwachsene wie 12 jährige Teenager verhalten. Da wird davon gesprochen, dass sie professionell am Arbeitsplatz sein sollen, schweigen sich dann aber an und gehen sich aus dem Weg, anstatt offen miteinander zu kommunizieren. Make it make sense please!


Laura wird im Laufe des Buches auch als glorreiche Retterin dargestellt. Sie mutiert regelrecht zur Superheldin, die alles in null Komma nichts lösen kann. Erstes Beispiel - White Saviorism: ein Patient verweigert die Behandlung einer Krankenpflegerin, da diese ein Kopftuch trägt. Laura kriegt das natürlich mit und nutzt diese Situation aus, steht für die Frau ein, weil BIPOC Personen ja so zerbrechlich sind, dass sie nicht selbst für sich einstehen können. Es ist schön und gut, dass Laura darauf aufmerksam wurde und dem Patient deutlich machte, dass ein Kopftuch nichts an der Qualität der Untersuchung oder Behandlung ändert. Ich finde es auch super, dass diese Problematik im Buch aufgegriffen wurde, dennoch hat eine weiße cis Frau die Stimme einer BIPOC Frau genommen und sich "angeeignet".

Zweites Beispiel - häusliche Gewalt: Laura und Nash wurden per Notruf zum Haus eines Ehepaars gerufen. Und natürlich ist Laura die Einzige, der aufgefallen ist, dass die Frau das Handzeichen für häusliche Gewalt machte und die Frau somit indirekt nach Hilfe gerufen hat. Sie war dann wieder die Erlöserin der Frau. Aber auf das Trauma der Frau wird dann auch nicht eingegangen. Der Fokus fällt sofort wieder auf Laura, weil sie ja als Einzige das Leben der Frau gerettet hat.


Die Handlung des Buches ist einerseits so vollgestopft mit Drama. Jedes Kapitel enthält eine andere Form von Drama. Andererseits passiert abgesehen von dem ganzen Drama auch nichts anderes, außer dass die ganze Zeit davon gesprochen wird, dass Nash für Laura und Laura für Nash Tabu ist, Ian seine sexistischen Sprüche und unangebrachten Anspielungen bringt und sich die Assistenzärzt:innen untereinander anzicken, da sie ja Konkurrent:innen sind. Toxisches Arbeitsfeld und Vorurteile vom Umgang von Ärzt:innen untereinander - we love that! Man lernt weder die Protagonist:innen kennen, noch entwickelt man jegliche Gefühle für sie. Ich hatte keinen Bezug zu den Charakteren und von mir aus könnten auch alle sterben und es würde mich nicht ansatzweise interessieren. Die Figuren bleiben im Laufe der Geschichte komplett oberflächlich und austauschbar. Ich habe zu keiner der Figuren eine wirkliche Verbindung aufgebaut.


High Hopes hinterlässt bei mir nur Frustration. Mein Geschmack wurde dabei leider gar nicht getroffen. Ich hätte mir weniger Drama und mehr Tiefgang der Charaktere gewünscht. Außerdem fand ich, dass das Buch zu viele Problematiken aufweist, die nicht angesprochen oder diskutiert wurden. Ich weiß, dass man bei New Adult das Rad nicht neu erfinden kann. Aber ich dachte, wir sind mittlerweile so weit, dass wir nicht mehr jedes typische Klischee ausschlachten müssen.


Somit bewerte ich das Buch mit: ⭐️⭐️


Im Ganze war High Hopes ein Flop für mich. Ich hatte kaum Spaß beim Lesen und war zum Ende hin einfach nur noch von den Protagonist:innen genervt. High Hopes ist ein Buch, welches ich nicht weiterempfehlen werde.

 

Vielen Dank, dass du bis hier hin gelesen hast. Deine persönliche Meinung zum Buch würde mich sehr interessieren, also lass gerne ein Kommentar da! Ich freue mich auf den Austausch mit dir! 😍 Bis zum nächsten Mal 💖 Deine Kira 🥰


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